Sprachverständnis

Das Kleinkind im Alter von 1-3 Jahren
(Teil 1)

Das Kleinkind versteht einfache Sätze und Aufgaben. Es benennt  bekannte Dinge und Personen. Sein Wortschatz wächst. In seiner weiteren Entwicklung lernt es neue Sprachlaute und die Satzbildung.

Mit den neuerworbenen sprachlichen Fertigkeiten probiert das Kind vielfältig aus. Wir merken dies daran, das sich Kinder Schritt für Schritt diese neue Sprach-Welt erschließen. Sie gebrauchen die Sprache mit Lust, locker und ungeniert. Sie malen mit Lauten und erfinden neue Wörter.

Das Kind erfährt, dass es mit seinen sprachlichen Äußerungen was bewirken kann. Es entdeckt, das seine Wörter von Anderen verstanden werden und dass es selbst die Anderen verstehen kann.

Das Kind will als eigenständige Person zunehmend aktiv gestalten und die Initiative ergreifen. Dabei will es das, was es denkt, tut und spürt in kleinen Sätzen mitteilen. Erlebt das Kind in der Kommunikation mit uns die Freude am Entdecken neuer Fähigkeiten, kann es sich in seiner Lernfähigkeit öffnen, sich selbst wahrnehmen und seine Umwelt selbst-bewusst erfahren.

Zu Beginn dieser Phase der Sprachentwicklung spielt die direkte sprachliche Nachahmung eine wichtige Rolle. Das Kind ist interessiert und wiederholt Wörter von sich aus. Die direkte sprachliche Nachahmung ist auch eine Frage nach dem Verstehen. Die Mutter sagt “schau mal, eine Blume“ das Kind wiederholt „ ume“, es probiert mit sich selber aus, wie es verstanden hat und trainiert seine Sprechbewegungen.

Schon sehr früh können Kinder Namen zuordnen und kleine Aufträge verstehen und ausführen. Die einfache Frage „Wo ist die Ina?“ regt im Gehirn des Kleinkindes einen aktiven Prozess an: Es muss wissen, wer „Ina“ ist, es muss verstehen, dass nach dem Ort von Ina gefragt ist, und es muss erkennen, dass in dem Fragesatz eine Aufforderung zur Antwort steckt. Seine Antwort „da!“ evtl. begleitet mit einem Fingerzeig, zeigt dass das Kind einen komplexen Vorgang von Sprachverständnis und Unterscheidungsvermögen erfolgreich bewältigen kann.